Kampfkunst Himml
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„Effektiver geht's nicht“

 

Peter Himml unterrichtet seit 20 Jahren Wing Chun in Hersbruck

 

HERSBRUCK (kp) - Bei den Spezialeinsatzkommandos der nordrhein-westfälischen Landespolizei gehört dies ebenso zur Grundausbildung wie bei der GSG 9 oder dem amerikanischen FBI: Wing Chun. Seit mittlerweile 20 Jahren führt Peter Himml in seiner Hersbrucker Kampfschule in die Geheimnisse des im frühen 19. Jahrhundert entwickelten und im Westen vor allem dank der Hollywood-Ikone Bruce Lee bekannt gewordenen chinesischen Kung-Fu-Stils ein – der ganz nebenbei auch eine wirkungsvolle „Medizin“ gegen Rücken- und Nackenschmerzen ist.

Wing Chun ist eine der unspektakulärsten und doch wirkungsvollsten und faszinierendsten asiatischen Kampfkünste: Wer das Training der neun Schüler im hellen Trainingsraum im Keller von Peter Himmls Haus in der Sandgasse 5a beobachtet, ist zunächst ein wenig überrascht, kommt Wing Chun im Gegensatz zu Karate, Judo oder Taekwon-do doch ohne laute Schreie und große Action aus, von Hüft- oder Schulterwürfen ganz zu schweigen.

Statt dessen stehen sich jeweils zwei Schüler gegenüber und üben immer wieder konzentriert, einen Schlag des Gegenübers mit der offenen Hand und dem Handgelenk wegzudrücken – der sogenannte „tan sao“, neben dem „Schwingen-arm“ (bong sao) und dem „kontrollierenden Brückenarm“ (fook sao) eine der drei Grundtechniken, aus denen sich im Wing Chun alle denkbaren Abwehr- und Angriffsmöglichkeiten entwickeln lassen.

Zugleich unterstreichen schon diese einfachen Techniken das zugrunde liegende Prinzip des Kampfstils: Das „uralte Wissen um Kraft und Gegenkraft“, sagt Himml, und der möglichst geschickte Umgang mit den eigenen Kräften und denen des Gegners – symbolisiert durch ein Yin-und-Yang-Symbol an der hinteren Wand des Trainingsraums. Auch wer im Physikunterricht nicht richtig aufgepasst hat, weiß, dass sich zwei frontal aufeinanderprallende Kräfte addieren – wer also einen Schlag mit einem Gegenschlag pariert, tut sich unweigerlich weh.

Wird eine der beiden Kräfte jedoch abgelenkt, verwandelt sie sich in „negative“ Energie, der Gegner bringt sich selbst ins Straucheln. Weil die eigene Abwehrbewegung beim Wing Chun zudem immer fließend in einen – meist blitzschnell vorgetragenen – Gegenschlag übergeht, würde der Angreifer Sekundenbruchteile später einen Wirkungstreffer einstecken.

„An Effektivität ist Wing Chun nicht zu überbieten“, sagt Himml. Meister des Kampfstils könnten ihre Gegner im Notfall mit wenigen Handgriffen ausschalten. Bei einem Besuch der Kampfschule von Lok Yiu in Hongkong – dessen Lehrer Yip Man auch die Kung-Fu-Legende Bruce Lee ausbildete – hat er das vor über 20 Jahren am eigenen Körper erfahren: „Yius Sohn ist einen Kopf kleiner als ich und wiegt höchstens 50 Kilo“, erzählt der kräftige, über 1,80 Meter große Hersbrucker, „trotzdem hat er mich damals total durchgeschüttelt, ohne dass ich ihn auch nur einmal zu fassen bekommen habe.“

Üben, üben, üben...

Dafür freilich ist viel Üben gefragt: Erst stundenlanges, immer wiederkehrendes „Schattenboxen“ macht die Bewegungen flüssiger und schneller, steigert Härte und Genauigkeit der Schläge. Eine extreme Haltungsschule, die vor allem auf den Rücken abzielt und die Wirbelsäule und die umliegenden Muskelstränge als zentrale Achse und eine Art Dämpfer nutzt, der alle Stöße abfedert, sorgt in Kombination mit den angewinkelten und leicht nach innen gedrehten Knien für Stabilität. Zusätzlicher Effekt: Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich lösen sich. Der gebürtige Bad Tölzer hat das am eigenen Leib erfahren, litt jahrelang an Migräneattacken. „Seit ich Wing Chun betreibe, habe ich das im Griff“, sagt er.

In der stabilen Position gilt es nun, den eigenen Körper vollkommen locker werden zu lassen, was der 51-Jährige seinen Schülern immer wieder einschärft. „Je lockerer ich bin, desto mehr Energie spüre ich in meinem Körper“, sagt er, am Ende des gut eineinhalbstündigen Trainings sind seine Hände bestens durchblutet und sein Arm pulsiert nur so vor Energie.

Wie wirkungsvoll diese Lockerheit sein kann, zeigt Himml mit einer kleinen Demonstration, bei der er sein Handgelenk festhalten lässt. Sobald er sich entspannt, verliert der Angreifer sofort den Zugriff auf das Gelenk, glaubt, Himmls Unterarm verwandele sich in Wackelpudding. Mit einer blitzschnellen Drehung befreit der sich spielerisch einfach. Zugleich erlauben die lockeren Arme sehr schnelle Bewegungen, etwa, wenn sich Himml bei einer aus dem Ellenbogen kreisenden Schlagbewegung – wie beim Punchingball – die Fliehkraft zu Nutze macht, um noch mehr Tempo aufzunehmen – auch das eine physikalische Tatsache, auf die Shaolin-Mönche bei der Entwicklung ihres Kampfstils zurückgriffen.

Im Unterricht dient das gemeinsame Üben mit dem Gegenüber nicht nur dazu, die Grundtechniken immer selbstverständlicher werden zu lassen – gleichzeitig soll es die Reflexe verbessern, denn nur mit dem richtigen Timing erreichen die Griffe und Abwehrbewegungen die gewünschte Wirkung.

Grundvoraussetzung dafür ist quasi blindes Vertrauen zum und Respekt für den Partner. „Nur so ist angstfreies Üben möglich“, sagt Himml, „und nur so macht mein Gegenüber keine unbewussten Abwehrbewegungen, bei denen wir uns richtig weh tun können.“ Und: der Partner lernt so auch intuitiv, unter Stress richtig zu reagieren – wichtig im Fall der Fälle.

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